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Warum Pudel Wer
einmal einen Großpudel hatte, wir kaum jemals wieder von dieser Rasse
loskommen. Das liebenswürdige Wesen dieser Rasse, die Ausstrahlung, ihr
Temperament und ihre elegante Erscheinung sind nur einige der Merkmale, die
diesen Hund auszeichnen. Die alte Bezeichnung „Königspudel“ trifft die Rasse
sehr gut - es sind wahrlich königliche
Hunde mit königlichen Eigenschaften. Dennoch
sind Großpudel eine bei uns selten gewordene Rasse. Warum eigentlich? Auch
für allergische Menschen kann der Pudel eine Option sein. Viele Allergiker,
die generell auf Hunde und Hundehaare reagieren, haben wenig bis keine
Probleme mit dem nichthaarenden Pudel. Das
Scheren an sich stellt für etwas praktisch veranlagte Menschen überhaupt kein
Problem dar - bei Interesse stelle ich
Welpenkäufern ein Lehrvideo sowie praktische Tipps zur Verfügung. Man kann
den Hund aber natürlich auch in den Hundesalon bringen und für einen
überschaubaren Betrag regelmäßig scheren lassen. Bürsten - lieber einmal die Woche gründlich als
täglich oberflächlich - und Kontrolle sowie gelegentliches Auszupfen der
Ohren komplettieren die erforderliche Pflege. Der
Pudel ist auch eine sehr gesunde, ursprüngliche Rasse. Der sportliche,
leichte, wohlproportionierte Körperbau ist wenig anfällig für Gelenkprobleme
und sonstige Krankheiten aller Art, die Rasse ist – anders als viele gängigen
Moderassen – nicht überzüchtet sondern konnte über Jahrzehnte, ja
Jahrhunderte hinweg einem vernünftigen
Zuchtstandard treu bleiben. So
sind bei anderen Rassen sehr häufige Krankheiten wie z.B. die HD beim
Großpudel nie wirklich zum Problem geworden – in Stammbäumen finden sich in
der Regel A-Hunde (HD-Frei), ab und an B-Befunde (Übergangsform), seltenst C
(leichte HD – heute zur Zucht gar nicht mehr zugelassen). Doch selbst mit
einer C-Hüfte hat der Pudel aufgrund seines geringen Gewichtes im Verhältnis
zur Größe und seines ergonomischen Körperbaus kaum jemals Probleme zu
erwarten. Auch
andere vererbbare Krankheiten werden seit Jahrzehnten vor Zuchtverwendung bei
den Elterntieren kontrolliert (z.B.
PRA, Patellaluxation) und treten deshalb kaum auf. Unstrittig
und allgemein bekannt sind die große Intelligenz der Pudel, ihre
Leichtführigkeit, Freundlichkeit und Unkompliziertheit. Eine unglaubliche Fotoauswahl des
Standard-Pudels findet man hier: Und hier ein toller Artikel in der
Zeitschrift „Wuff“, entstanden nach einem Besuch des Autors bei Ninjas
Züchterin Gabriele Radler: Auch die Schweizer Autorin und
Pudelzüchterin Rosa Engler hat den Pudel in Abhandlungen und Büchern sehr
treffend dargestellt:
Durch Fausts Worte „das also war des
Pudels Kern!“ wurde der Pudel zum meistzitierten Hund der Welt. Doch entgegen
seiner Rolle in Goethes Hauptwerk steckt im Pudel natürlich kein Mephisto,
sondern ein fröhliches, verspieltes, sensibles und äußerst aufmerksames
Wesen. Heute glaubt man, dass die fast sprichwörtlich gewordene Gelehrigkeit
des Pudels in der idealen Verbindung zwischen Jagd- und Hütehund zu finden
ist. Die Intelligenz dieses Hundes lässt sich mit seiner hohen Sensibilität
und seiner außergewöhnlichen Aufmerksamkeit erklären, mit der er sehr schnell
merkt, was sein Mensch von ihm erwartet. Seine feinen Antennen befähigen ihn
zu einer starken Bindung an seine Bezugsperson. Diese Eigenart bezeichnen wir
gerne als unbestechliche Treue. Sie ist teilweise so ausgeprägt, dass dem
Pudel sogar überirdische Kräfte zugeschrieben wurden. Seine Fähigkeit, tiefe
Beziehungen einzugehen, verhilft ihm zur selbstbewussten Hundepersönlichkeit
sowie zu seiner ausgeprägten Lust, sich den Wünschen seines Menschen
anzupassen. Doch die Intelligenz und die Treue allein machen noch keinen
typischen Pudel. Was wir an ihm so schätzen, sind sein fröhliches Gemüt und
seine Freude an Spiel und Spaß – Qualitäten, die ihn bis ins hohe Alter
begleiten. Dann gibt es nichts, was seinem scharfen Blick und seiner guten
Nase entgehen könnte. Immer wieder überrascht er uns mit seiner Wachsamkeit
und seiner erstaunlichen Merkfähigkeit. Dazu kommen seine anmutigen und
eleganten Bewegungen, die er seinem harmonischen Körperbau zu verdanken hat
und sein feuriges Temperament, mit dem er uns jederzeit aufmuntern kann. So
wundert es nicht, dass es ein Sprichwort gibt: „Pudel bringen Glück!“ Eine große
Auswahl Bei Pudeln können Sie unter vier
verschiedenen Größen und fünf verschiedenen Farben den aussuchen, der sie am
meisten anspricht. Neben weiß, schwarz und braun gibt es auch apricot, und
silberfarbene, ja inzwischen auch sogenannte Harlekin und Black-Tan-Pudel.
Jeder Farbe werden auch bestimmte Charaktereigenschaften zugesprochen, wobei
die Schwarzen und Weißen aufgrund der schon lange mit vielen Vertretern
durchgeführten Zucht sicher die Ursprünglichsten sind. In der Größe
unterscheidet man Toypudel (< 28 cm), Zwergpudel (28 – 35 cm), Kleinpudel
(35 – 45 cm) und die königlichen Großpudel, deren Standard zwischen 45 und 62
cm liegt, von denen aber auch immer wieder deutlich größere Exemplare bis 75
cm gesichtet werden. Der Großpudel eignet sich unter anderem auch als
Blindenführhund, Sanitäts-, Schutz- Therapie- und Behindertenbegleithund. Die
Verwandlungskünstler Die außergewöhnliche Haarstruktur
lässt bezüglich der Frisur des Pudels dem Menschen alle Spielräume offen.
Keine andere Hunderasse kann man so verschiedenartig „gestalten“. Jeder Pudel
kann sich in der Frisur zeigen, die seinem Besitzer gefällt – von einer
übertriebenen Ausstellungschur sollte sich niemand von dieser tollen Rasse
abschrecken lassen. Dem Hund selber spielt es keine Rolle, für welche Schur
sich sein Mensch entscheidet – er wird jede mit Würde tragen. Der Pudel hat
ein dichtes, eng gelocktes Fell und haart nicht. So dringen Hautschuppen oder
totes Haar kaum nach außen, weshalb sich diese Rasse sehr gut für Allergiker
eignet. Das Wollhaar des Pudels braucht allerdings eine gewisse Grundpflege.
Der Hund sollte – je länger das Haar, desto öfter - regelmäßig gebürstet
werden. Gelegentliches Baden entfernt Dreck, der in den Locken doch besser
als im glatten Fell anderer Hunde haftet. Mindestens alle 8 Wochen braucht
der Pudel eine Schur, die jeder etwas geschickt veranlagte Halter selbst mit
einer guten, einmal anzuschaffenden Maschine, durchführen kann. Krallen
müssen kontrolliert und ggf. geschnitten werden (die Hornstruktur ist beim
Pudel sehr hart und läuft sich auf weichem Untergrund oft nicht vollständig
ab), das Ohrinnere muss ebenfalls immer wieder mal von wuchernden Haaren
befreit werden. Dafür entfällt beim Pudel der Aufwand für das Aufsaugen loser
Hundehaare im gesamten Haus / Auto / auf Kleidungsstücken etc. Vom Jagdhund
zum Begleithund Nicht jede Hunderasse kann auf eine so
große Vergangenheit zurückblicken wie der Pudel. Seine Vorliebe für das nasse
Element erinnert uns noch heute an seine Verwandtschaft mit dem Wasserhund,
der erstmals im 6. Jahrhundert während der Besetzung der Iberischen Halbinsel
durch die Mauren von Südafrika nach Europa gebracht wurde. Pudelähnliche
Wesen tauchten in der Folge in vielen europäischen Ländern gleichzeitig auf.
In Russland nannte man ihn auch Wollspitz, in Deutschland wurde er
„Schafpudel“ genannt und die entsprechenden ungarischen Zottelhunde wurden
ihrer lustigen Art wegen gerne als „Scharwenzel“ bezeichnet. Diese
verschiedenen Stämme vermischten sich bald völlig untereinander, und so
entstand der elegante, fröhliche und temperamentvolle Pudel, wie wir ihn
heute kennen und lieben. Ursprünglich wurde der Pudel als Jagdhund zu den
Wasserhunden gezählt und hauptsächlich zur Entenjagd eingesetzt. Im 17. und
18. Jahrhundert verbreitete sich der beliebte Hund schnell über ganz Europa.
Die ersten Pudel waren eher große Hunde. So ist es sicher kein Zufall, dass
man im englischen Sprachraum die Großpudel als „Standard-Pudel“ bezeichnet.
Eine kleinere Variante soll erst später durch die Einkreuzung eines
spanischen Wachtel- und Hühnerhundes entstanden sein. Der Pudel war damals
nicht nur der Liebling des einfachen Volkes (man bestaunte ihn gerne als
Zirkuskünstler auf Volksfesten), auch in der vornehmen Gesellschaft
interessierte man sich für diesen würdevollen und anhänglichen Hund und
erdachte erste Schurvarianten. 1840 schrieb der Schweizer Gelehrte Peter
Scheitlin in seinem Werk „Versuch einer vollständigen Tierseelenkunde“
folgendes: „Der vollkommenste Hund ist der Pudel und was Gescheites und
Braves am Hunde gerühmt wird, bezieht sich vereint auf ihn. Er hat
Eigenheiten, Sonderbarkeiten, Originalitäten und Genialitäten. Alles an ihm
ist Psyche“. Und schon gegen Mitte des 19. Jahrhunderts hielt W. Youatt, der
Tierarzt der englischen Königin, fest, dass man den Pudel zu verschiedenen
nützlichen Zwecken abrichten kann, und dass er sich wegen seiner Treue und
Anhänglichkeit besser zum Begleiter des Menschen eignet als ein gewöhnlicher
Jagdhund. So kam der Pudel bald zu seiner kynologischen Umteilung. Seit mehr
als hundert Jahren ist er nun unter den Begleithunden zu finden. Pudel heute Pudel sind und bleiben eine der charmantesten und
intelligentesten Hunderassen der Welt. Wer sich einen hält, teilt sein Leben
mit einem echten Multitalent, das mit seinem spritzigen Wesen und
Ideenreichtum keine Langeweile aufkommen lässt. Sein menschliches Rudel
bedeutet einem Pudel alles. Er fühlt sich schnell als ein Teil seiner
Familie. Das ist besonders vorteilhaft für Familien mit Kindern, denn diese
werden nicht als Konkurrenten, sondern als Gleichgesinnte angesehen. Stets
versuchen Pudel, es ihrer Familie recht zu machen – das heißt aber noch lange
nicht, dass sie sich auch von jedem Fremden sofort streicheln lassen. V.a.
der Großpudel braucht als recht
bewegungsfreudige Rasse regelmäßig Auslauf. Noch schlimmer als
Bewegungsmangel ist es für diese Hunde allerdings, wenn man sie geistig nicht
fordert. Da er gerne apportiert, kann man ihn z.B. auf Kommando bestimmte
Gegenstände bringen lassen. Auch andere Kunststücke wird dieser Hund
begeistert lernen. Besonders geeignet sind sie auch für wirklich alle Arten
von Hundesport (selbst im Schutzhundesport werden Großpudel erfolgreich
geführt), und auch für Rettungseinsätze können sie gut ausgebildet werden. Es
wäre schön, wenn dieser tolle Hund wieder häufiger bei uns zu sehen wäre. |
Des
Pudels Kern, zu Faust I, M.
Hofheinz-Döring, 1960 Der
Standardpudel wurde als Wasserjagd-
und Apportierhund gezüchtet.
Dies
liegt ihm auch heute noch im
Blut. Ein
bekannter Pudel war Munito II., der im
19. Jahrhundert auf
Tournee ging und
angeblich buchstabieren und
rechnen konnte. Paul
Friedrich Meyerheim; Dressur
im Nebenzelt (1891) zeitgenössischer
Holzschnitt: Tod des
Boye, Pudel von Prinz Rupert, in der
Schlacht bei Marston Moor; um 1640 Der
französische Armeepudel Moustache Um 1800 Der
Pudel. Zeichnung
um 1600 Der Philosoph Arthur Schopenhauer hatte seit seinem Erwachsenenalter immer einen Pudel, den er etwa alle 10 Jahre durch einen neuen
ersetzte. Er war davon überzeugt, dass ein Pudel alle Pudel enthielt und vertrat ähnliches auch beim Menschen Der amerikanische Musher John Sutor nahm mit seinen
6 Großpudeln 1989, 1990, und 1991 am schwersten Schlittenhunderennen der Welt, dem Iditarod durch Alaska, teil. Er bewältigte die 1600 km lange Stecke zwar nicht
als Sieger; aber er war eines der wenigen Gespanne, die
nicht aufgaben und das Ziel
erreichten. |
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